01.12.2023. In der letzten BSVÖ-Vorstandssitzung des Jahres hat sich die schon länger in persönlichen Gesprächen angekündigte Änderung an der Spitze des BSVÖ manifestiert. Herbert Thür hat mit Wirkung 1.1.2024 seinen Rückzug aus dem BSVÖ-Vorstand bekanntgegeben.
Thür bat bei der Sitzung am 29. November darum, seinen 1. Stellvertreter, Andreas Felser, als neuen Präsidenten zu kooptieren. Der BSVÖ Vorstand kam dieser Bitte einstimmig nach und gewährleistete damit die lückenlose Weiterführung der Geschäfte bis zur nächsten Delegiertenversammlung am 29. Juni 2024.
Den Delegierten wird bei dieser Versammlung ein Antrag vorgelegt werden, der diese Kooptierung bis zur nächsten ordentlichen Wahl des BSVÖ (lt. Statuten bei der Delegiertenversammlung im Jahr 2025) bestätigt. Thür wird jedoch bei dieser Delegiertenversammlung gemäß Statuten gemeinsam mit dem Vorstand den Finanzbericht 2023 noch voll verantworten.
„Andreas Felser hat von mir bereits vor knapp einem Jahr die Agenden in der Österreichischen Billardunion übernommen und ist im Billard-Fachverband bereits bestens eingearbeitet und vernetzt. Darüber hinaus hat er mich als Verantwortlicher für den Kegelbillard-Sport im BSVÖ und durch die Leitung der Organisation des 5-Kegel Coupe d‘ Europe 2022 und der 5-Kegel WM 2023 in Hall in Tirol voll überzeugt“.
„Gemeinsam mit Peter Weingesl, unserem „Schweizer Messer des Billardsports“ wird er für Kontinuität auf höchstem Niveau, vor allem gegenüber unseren Geldgebern, der Bundessport GmbH und der Politik, dem Sportministerium, sorgen. Peter ist zudem für mich definitiv in diesem Bereich der größte Experte im Billardsport und nicht nur im Karambol. Das zeigt auch sein Amt als Generalsektretär in der Österreichischen Billardunion“ erklärte Thür, der auch über unmittelbaren Beweggründe für seinen Rückzug umfassend Auskunft gab.
„Bei mir hat es in den letzten Jahren einfach eine massive Ämter-Kumulation gebgeben. Ich bin Generalsekretär des Weltverbandes UMB und seit einiger Zeit auch weltweiter Billard Artistik-Verantwortlicher. Darüber hinaus bin ich Mitglied der Anti-Doping-Kommission in der WCBS (World Confederation of Billiards Sports) und Mitglied in mehreren internationalen Fachkreisen, nicht zu vergessen meine Obmann-Funktion im größten Carambol Billard Verein Österreichs, der Wiener Billard Assoziation. Mehr als 10 Jahre als Präsident im BSVÖ, die herausfordernd, aber sowohl organisatorisch und ökonomisch außerordentlich erfolgreich waren, sind lange genug. Last but not least sind es aber auch sehr persönliche, private Gründe, die mich zu diesem Schritt veranlasst haben und die ich bitte, auch entsprechend zu respektieren“.
„Meine Funktionärs-Dekade möchte ich aber bei allem Auf und Ab, die eine solche Funktion naturgemäß mit sich bringt, auf keinen Fall missen. Ich wünsche Andreas und dem gesamten BSVÖ und explizit allen Clubs und Spielern, die diesen Verband tragen, nur das Beste und möchte darum bitten, das Motto, warum wir das Alle machen, nicht aus den Augen zu verlieren: Aus Liebe zum Spiel!“.
Neue Herausforderung für „Quereinsteiger“ Felser
Neo Präsident Andreas Felser zeigte sich vom Zeitpunkt des Rückzugs Thürs zwar überrascht, zollte aber der Arbeit seines Vorgängers vollen Respekt und war sich den nun vor ihm liegenden Aufgaben bewusst.
„Der Rücktritt von Herbert trifft den BSVÖ nicht komplett unvorbereitet, doch die Tatsache, dass dies schon mit Jahreswechsel passieren wird, kam doch ein wenig überraschend. 10 Jahre Erfahrung inklusive aller politischen Herausforderungen von heute auf morgen zu übernehmen wird bestimmt nicht leicht für mich“.
„Es ist mir völlig klar, dass sowohl mein persönlicher, später Quereinstieg in die Billard-Szene, als auch mein potentiell vorhandener Interessenkonflikt als aktiver Spieler und Funktionär bei dem einen oder anderen Mitglied Argwohn erzeugen wird“.
„Ich möchte daher ausdrücklich betonen, dass mein Interesse ausschließlich der Weiterentwicklung unseres Sportes, der Außendarstellung unseres Verbandes und der möglichst reibungslosen Weiterführung aller Agenden meines Vorgängers gelten wird“.
„Ich darf mich auf diesem Wege bei Herbert sowohl für seine unermüdliche, intensive und langjährige Arbeit als Präsident bedanken, als auch für seine, seit einem Jahr genossene, akribische Übergabe der unzähligen Aufgaben, die es nun in Zukunft zu bewältigen gilt. Ich freue mich auf die Herausforderung und hoffe auf tatkräftige Unterstützung all jener, die schon lange im BSVÖ tätig sind und viel mehr Hintergrundwissen besitzen, als ich es momentan habe“ erklärte Felser.