Pottendorf nach 7:1-Heimsieg gegen Neusiedl Dreiband-Bundesliga-Herbstmeister

 

27.11.2024. Der 1. Pottendorfer Billardsportklub hat sich gestern Abend in der achten Runde der Dreiband-Bundesliga sou­verän den Herbstmeistertitel gesichert.

Die bereits vor diesem Spieltag in der Tabelle führenden Niederösterreicher setzten sich im eigenen Vereinsheim in Pottendorf-Landegg im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten BC Neusiedl klar mit 7:1 durch und sind damit dem Ziel der erfolgreichen Bundesliga-Titelverteidigung einen wichtigen Schritt näher gekommen.

Im ersten Spieldurchgang landete dabei Pottendorfs an Position 2 gesetzter ägyptischer Legionär Sameh Sidhom einen 40:29-Erfolg gegen den achtfachen Dreiband-Staatsmeister Gerhard Kostistansky, der in der Vorsaison maßgeblich zum Aufstieg Neusiedls in die höchste Dreiband-Mannschaftsspielklasse beitrug.

Zeigte in einer schwierigen Partie seine Klasse – Sameh Sidhom – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

„Das Match war nicht einfach. Ich hatte viele schwierige Positionen, vor allem in der ersten Halbzeit, und ich musste viele Probleme lösen. Gerhard hat während des gesamten Spiels viel Druck ausgeübt. Ich habe versucht, das Match zu kon­trollieren. Am Ende konnte ich die Entscheidung mit kleineren Serien herbeiführen. Es war schlussendlich noch ein gutes Spiel von mir“, sagte Sidhom, der in der aktuellen Dreiband-Weltrangliste (WRL) auf Platz 7 aufscheint.

Hielt das Match gegen seinen Kontrahenten lange offen – Gerhard Kostistansky – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Im zweiten Spiel des ersten Durchgangs trennten sich Pottendorfs Obmann, Dreiband-Vizestaatsmeister Herbert Szivacz, und der bei Neusiedl aktive deutsche Legionär Wolfgang Zenkner mit 40:40 unentschieden. „Das Spiel war von beiden Seiten von vielen Fehlern geprägt. Zwischendurch war es auch eine sehr defensive Angelegenheit, und im Mittelteil hat mein Gegner ein bisschen mehr Glück gehabt. Gegen Ende habe ich dann aber jede Chance, die ich bekommen habe, genutzt und dadurch Gott sei Dank noch das Unentschieden gerettet“, erklärte Szivacz.

Setzte Dreiband Vize-Staatsmeister Herbert Szivacz mit seiner Kampfkraft und Leidenschaft ordentlich zu – Wolfgang Zenkner – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner
Starke zweite Halbzeit mit guter Chancenauswertung von Herbert Szivacz – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Für die endgültige Entscheidung zugunsten der Niederösterreicher sorgte im zweiten Durchgang der deutsche Dreibandstar Martin Horn. Die aktuelle Nummer 6 der Dreiband-WRL setzte sich im Topspiel auf Position 1 mit 40:32 gegen den in dieser Saison von Neusiedl neu verpflichteten Niederländer Glenn Hofman (Nr. 18 der WRL) durch. „In den letzten Wochen bin ich eigentlich ganz gut in Form. Jede Partie fängt aber natürlich bei 0:0 an. Ich bin schlecht in die Partie reingekommen. Mein Stoß ist in den ersten zehn Minuten gar nicht gekommen, aber ich bin dann cool und geduldig geblieben und habe mir vertraut. Ich wusste, dass ich ein paar Punkte machen werde, und ich habe die Partie dann letztendlich auch kontrolliert“, sagte Horn, der in der Vorwoche in Bad Wildungen seinen deutschen Dreiband-Einzeltitel erfolgreich verteidigte.

Mit Ruhe, Geduld und einer Riesenportion Willen zum entscheidenden Sieg – Martin Horn – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner
Unglücklicher Spielverlauf mit Höchsterie im Nachstoß für Glenn Hofman – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Das Duell auf Position 3 ging ebenfalls an Pottendorf. Dreiband-Staatsmeister Nikolaus Kogelbauer hatte gegen Neusiedls Mannschaftsführer Claus Maurer am Schluss knapp mit 40:37 die Nase vorn. „Wir sind hier sicher nicht als Favoriten her­gekommen. Wir haben uns aber alle gesagt, dass wir unser Bestes geben werden, und man hat auch gesehen, dass wir Pottendorf Paroli bieten konnten. Es hat aber noch das gewisse Etwas gefehlt, um von hier erfolgreich nach Hause zu fahren. Wir haben Pottendorf gratuliert und konzentrieren uns jetzt darauf, dass wir weiter eine gute Saison spielen. Der zweite Platz bleibt das Mindestziel“, sagte Maurer.

Krallte sich in Endspurt noch den Matchsieg – Nikolaus Kogelbauer – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner
Starker Beginn und resignatives Auslaufen von Claus Maurer – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Erstmals zwei Legionäre
Die Dreiband-Bundesliga umfasst in der Sportsaison 2024/25 insgesamt acht Mannschaften. Gespielt wird im klassischen Meisterschaftsmodus mit Hin- und Rückrunde, das heißt, jede Mannschaft hat am Ende 14 Begegnungen (sieben Heim­spiele und sieben Auswärtsspiele) absolviert. Für jede Begegnung werden pro Mannschaft vier Spieler aus einem maximal zwölf Spieler umfassenden Kader zum Einsatz gebracht. Die Reihung der Spieler im Kader erfolgt basierend auf ihrem in der vergangenen Saison erzielten Punktedurchschnitt. Alle vier Spiele im Rahmen einer Begegnung werden auf 40 Punkte bei maximal 50 Aufnahmen ausgetragen. Eine Shot Clock kommt nicht verpflichtend zum Einsatz.

Im Vergleich zur Vorsaison wurde das pro Brgegnung einsatzberechtigte Kontingent an ausländischen Spielern auf zwei Spieler verdoppelt, wobei die Voraussetzung für ihren Einsatz bei einem Verein die Spielberechtigung für ebendiesen Verein am Saisonende beim Coupe d’Europe, der Champions League der Dreiband-Vereinsmannschaften Europas, ist. Aus der Drei­band-Bundesliga schaffen die beiden am Saisonende erstplatzierten Teams die Qualifikation für den Coupe d’Europe.

Die Top-Formation von Dreiband-Bundesliga-Herbstmeister Pottendorf v.l.n.r.: Herbert Szivacz, Sameh Sidhom, Nikolaus Kogelbauer, Martin Horn – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Weitere Informationen:
Dreiband-Bundesliga: https://www.bsvoe.com/kalender/ligen-kalender/liga-kalender/nmc-id/53abddb01e5444f81f000039/
Livestreams vom Topduell Pottendorf vs. BC Neusiedl: https://www.youtube.com/@OeBU_Livestream 
Tisch 1: https://youtube.com/live/soWpjY9e5iw      Tisch 2: https://youtube.com/live/0Ew2lW8YCNo
Dreiband-Weltrangliste: https://files.umb-carom.org/Public/nranklist.aspx?apfr=2
Wikipedia Coupe d’Europe: https://de.wikipedia.org/wiki/Coupe_d%E2%80%99Europe

(a.kronlachner@billardunion.at)

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