Spannendes Marathon-Finale bei der Österreichischen Meisterschaft im Cadre 47/1

 

06.06.2016  Titelverteidiger Gerold Cerovsek vom Billardklub Immervoll Graz und Gerhard Ralis vom BSK Augarten haben sich im Finale der Österreichischen Meisterschaften im Cadre 47/1 einen wahren Marathon-Fight geliefert.

Der 41-jährige Grazer, nach seinen Leistungen während des Bewerbs und auch nach der Papierform klarer Favorit, legte nach einem Fehler zu Beginn sofort mit der Turnierhöchstserie von 102 Punkte bei einer Spieldistanz von 200 Punkten vor und brachte damit seinen Gegner gehörig unter Druck.

Mächte Serie von 102 Punkten im Finale von Gerold Cerovsek – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Ralis ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken, nahm die Verfolgung auf und punktete in der Folge konstant  mit kleineren Serien. Bei Cerovsek lief es hingegen nicht mehr so rund wie zu Beginn und dem mehrfachen Cadre Staatsmeister unterliefen auch ungewohnte technische Fehler.

Nach knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit und einer erneuten Klein-Serie von Ralis mit 31 Punkten war auf einmal der Spielstand auf den Kopf gestellt. Der Wiener führte mit 170 zu 167 und war wieder voll im Titelrennen.

Kampfstarke Leistung von Gerhard Ralis im Finale – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Störung bei der Stoßvorbereitung
Die Endphase des Matches war dann geprägt von schwierigen Positionen. Als Ralis ein äußerst riskanter Rückzieher über die halbe Brettlänge und die damit verbundene Herstellung einer erfolgversprechenden Ballposition gelang, wurde der Wiener in seiner Stoßvorbereitung gestört und verlor dadurch komplett den Faden.

Cerovsek nützte die Situation aus, scorte die restlichen Punkte und konnte seine Titelverteidigung mit einem hart erkämpften 200-174 Sieg sicherstellen.

„Nach meiner hohen Serie zu Beginn war ich dann etwas von der Rolle und er hat gut aufgeholt. Am Schluß ist es mir dann aber Gott sei Dank doch noch gelungen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Er war anscheinend durch einen Kommentar des Schreibers irritiert“ analysierte Cerovsek die beinahe dreistündige Marathon Partie.

„Diese Konzentrationsschwäche hat mir leider die Partie und den Titel gekostet“ suchte Ralis keine Ausreden. „Aber nach seiner hohen Führung habe ich Gerold doch noch ordentlich ins Schwitzen bringen können“.

Auf Rang 3 klassierte sich der gebürtige Oberösterreicher Tom Wacha, der für den ausrichtenden Verein Wiener Billard Assoziation antrat. Er blieb im entscheidenden Spiel um die Bronzemedaille gegen den Pottendorfer Gerhard Kaincz erfolgreich.

Die Sieger der ÖM Cadre 47/1 2016 v.l.n.r. Gerhard Ralis (2.), Gerold Cerovsek (1.), Tom Wacha (3.) – Foto (c) ÖBU/Andreas Kronlachner

Detailergebnisse

Livestream-Pilot-Versuch nur bedingt erfolgreich
Das Finalspiel zwischen Gerold Cerovsek und Gerhard Ralis wurde durch das Media Office der Österreichischen Billardunion via Livestream ins Internet übertragen. Chef-Koordinator Andreas Kronlachner war mit der Qualität aber nur mäßig zufrieden und versprach Besserung.

„Das Tonsignal war denke ich noch nicht optimal aber halbwegs brauchbar. Beim Bild müssen wir jedoch auf alle Fälle ordentlich nachlegen um unseren Sport entsprechend hochwertig in die Online-Öffentlichkeit zu tragen.

Zudem hat die Hintergrundmusik vom lokalen Veranstalter zu einigen Urheberrechtsverletzungen geführt, weshalb wir das produzierte Videomaterial nicht öffentlich machen können.“

(mailto:a.kronlachner@billardunion.at)

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