16.01.2016. Die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Dreiband, die in Veranstaltungszentrum „Alte Spinnerei“ in Pottendorf ausgetragen werden, gehen in die entscheidende Phase.
In der Allgemeinen Klasse qualifizierten sich aus den vier 4er-Gruppen die beiden Erstplatzierten pro Gruppe für das Viertelfinale.
Gruppe A wurde dabei klar von Titelverteidiger Arnim Kahofer dominiert. Der 40-jährige Wiener gewann alle seine 3 Begegnungen und zeigte dabei in jeder Partie eine Leistungssteigerung.
Gruppenrang 2 ging an Manfred Müller vom Billardsportklub Elite Wien. Der Perchtoldsdorfer blieb gegen die beiden Wiener Alexander Weiss (in Diensten des 1. Pottendorfer Billardklubs) und gegen den Qualifikanten Gerd Lechner vom Billardsportklub Favoriten erfolgreich.
In Gruppe B erreichte Karl Makik, Dreiband Vizestaatsmeister 2015, Platz 1. Der Schwechater verlor zwar sein letztes Gruppenspiel gegen Herbert Szivacz, schaffte aber aufgrund der besseren Gesamtleistung den Gruppensieg vor dem Pottendorfer Lokalmatador.
Szivacz hatte nach mäßiger Leistung sein Auftaktspiel gegen den Wiener Gerhard Ralis verloren, drehte dann aber auf und besiegte neben Makik auch den Staatsmeisterschafts-Debütanten Tamas Szolnoki.
Das Antreten des Ungarn von den Billardfreunden Sopron sorgte vorab für einigen Diskussionsstoff. Durch eine Freigabe des ungarischen Verbands wurde ihm (und weiteren ungarischen Spielern) die Möglichkeit geboten, an Carambol-Billard Meisterschaften in Österreich teilzunehmen.
Die nutzte der in Eisenstadt Berufstätige eindrucksvoll und bahnte sich seinen Weg über 3 Qualifikationsturniere zum finalen Event in Pottendorf.
Ob er auch im nächsten Jahr die Österreichischen Staatsmeisterschaften bereichern wird, steht jedoch noch nicht fest. Nach seinen Niederlagen gegen Makik und Szivacz landete er zwar einen dramatischen und sehr emotionalen 40:39 Sieg gegen Gerhard Ralis im letzten Gruppenspiel, mit seiner Gesamtleistung lag er aber knapp hinter dem Wiener Einband-Spezialisten auf dem letzten Platz in seiner Gruppe und muss sich damit – vorausgesetzt einer prolongierten Freigabe durch den ungarischen Verband – im kommenden Jahr erneut qualifizieren.
Ein ähnliches Schicksal ereilte seinen Landsmann Peter Varga. Auch er schaffte die Qualifikationshürden, war dann aber in Gruppe C gegen Billard Artistik As Andreas Horvath, 4-fach Dreiband Einzelstaatsmeister Andreas Efler und Routinier Werner Proske auf verlorenem Posten.
Den Gruppensieg landete Horvath, der im entscheidenden Spiel gegen Efler eine Top-Leistung abrief und den gebürtigen Grazer klar mit 40:22 auf den 2. Gruppenrang verwies, nachdem beide ihre Spiele gegen Proske gewonnen hatten.
Gruppe D war bis zur letzten Spielrunde spannend. Vorjahresdritter und dreifacher Dreiband Einzelstaatsmeister Andreas Kronlachner musste nach seinem klaren Auftaktsieg gegen den Qualifikanten Jerker Anstrin vom Erste Bank Carambol Billard Klub eine knappe Niederlage gegen den Burgenländer Claus Maurer hinnehmen.
Maurer war in der ersten Spielrunde gegen Geheimfavoriten Georg Schmied vom Billardsportclub Elite Wien mit 36:40 unterlegen, warf aber in der Folge all seine Routine und Kampfkraft ins Rennen und schaffte mit seinem Sieg gegen Anstrin im letzten Gruppenspiel den angestrebten Aufstieg ins Viertelfinale.
Da Schmied in Runde 2 gegen Anstrin überraschend unterlag, musste die Entscheidung über den 2. Viertelfinalteilnehmer aus Gruppe D im direkten Duell zwischen Schmied und Kronlachner fallen.
So wie Horvath in Gruppe C brachte Kronlachner eine starke Leistung aufs Brett, beförderte Schmied aus dem Turnier und sicherte sich mit dem besseren Gesamtscore den Gruppensieg vor Maurer.
Im Viertelfinale treffen die beiden nun erneut aufeinander – Gelegenheit zur Revanche für den gebürtigen Oberösterreicher, der seit 3 Jahren für den BSK Union Wien Sportunion an den Start geht.
Die weiteren Viertelfinalpaarungen lauten Horvath – Müller, Kahofer – Szivacz und Makik – Efler. Startzeit Sonntag 11:00 Uhr.
Nachwuchs-Talent Samira Mölzer mit bislang bester Gesamtperformance bei den Damen
In der Damen Konkurrenz machte die Wienerin Samira Mölzer eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Die 23-jährige setzte sich in Gruppe A gegen Vereinskollegin Petra Scholze von der Wiener Billard Assoziation sowie gegen Natascha Al-Mamar von der Billard Akademie Wien und gegen Monika Steinberger vom Billardklub Arena Fohnsdorf klar durch, jeweils mit leicht ansteigender Leistung.
Ins Halfbinale folgte ihr Ex-Staatsmeisterin Al-Mamar , die sich mit Siegen über Scholze und Steinberger im Titelrennen hielt.
In Gruppe B wurde mit einem klaren Erfolg von Titelaspirantin Nummer 1, Helga Mitterböck gerechnet. Die Weltranglistenfünfte blieb aber zunächst in ihrer Auftaktpartie beim 18:10 Erfolg gegen Daniela Stojicevic (1. Pottendorfer Billardklub) einiges schuldig, ehe sie in Runde 2 gegen Brigitte Efler (Erste Bank Carambol Klub) richtig Fahrt aufnahm und mit dem 2. Sieg den Aufstieg in die Runde der letzten 4 sicherstellte.
Bettina Matulla von der Wiener Billard Assoziation tat es ihr gleich und feierte ebenfalls 2 Erfolge gegen Efler und Stojicevic. Sie entschied auch überraschend das Duell um den Gruppensieg im direkten Vergleich mit Mitterböck um einen einzigen Punkt für sich und empfahl sich damit für höhere Weihen.
Die Reihung der Teilnehmerinnen nach der Gruppenphase bringt nun im Halbfinale die Neuauflage der Gruppenspiele Mölzer – Al Mamar und Matulla – Mitterböck. Beginn: Sonntag um 13:00 Uhr.
Weitere Informationen zur Österreichischen Dreiband Staatsmeisterschaft:
Detailergebnisse Allgemeine Klasse: https://www.bsvoe.com/archiv/2023-7-3/ergebnis/nmc-id/5697ed17b99f226a725630eb.html
Detailergebnisse Damen: https://www.bsvoe.com/archiv/2023-7-3/ergebnis/nmc-id/569948b03d449e49779a740f.html
Livestream: https://youtu.be/2yxVK21en5k