12.01.2019. Österreich hat am zweiten Spieltag der ersten Team-Weltmeisterschaft im 5-Kegel Billard in Lugano nach der bitteren 0-5 Auftaktniederlage gegen Dänemark einen Sensationssieg gegen Europameister und Europapokalsieger Deutschland knapp verpasst.
Martin Jodl, aktuell im nationalen Ranking auf Rang 3, bezwang Junioren-Vizeeuropameister Max Gabel nach einer souveränen Vorstellung klar mit 100-65 und sorgte für die 1-0 Führung.
Staatsmeister Franz Ruppert legte nach, rang den mehrfachen Mannschaftseuropameister Thomas Hähne nach Rückstand noch mit 100-94 nieder und erhöhte auf 2-0.
Im Doppel knüpften Andreas Felser und Christian Urbancic an ihre gute Leistung im Auftakt Match gegen Dänemark an und lagen gegen das Deutsche Top-Duo Toni Rosenberg und Christopher Schock bereits mit 76-56 in Front.
Risiko unbelohnt
Felser/Urbancic vergaben dann jedoch mit einer offensiven und riskanten Spieltaktik und einer in der entscheidenden Phase deutlich nachlassenden Chancenverwertung den möglich Sieg und ermöglichten Deutschland den Anschlusspunkt zum 1-2.
Im alles entscheidenden „Relay“ Match auf 160 Punkte sorgte Urbancic zunächst für einen guten Start und übergab mit einer 42-35 Führung an Franz Ruppert.
Der Team-Senior baute die Führung zu Beginn aus, wurde dann aber von einer Punktelawine seines Gegners Thomas Hähne überrollt, der damit Revanche für seine Niederlage im Einzelmatch nahm.
Österreichs dritter Mann in der Staffel, Martin Jodl sah sich bei seinem ersten Auftritt am Tisch bereits mit einem 56-82 Rückstand konfrontiert und musste gegen Max Gabel so wie Ruppert die Retourkutsche für seinen Sieg im Einzel einstecken. Der deutschen Nachwuchshoffnung gelangen 43 Punkte während Jodl nur 13 Zähler am Rot-Weiß-Roten Konto anschrieb.
Andreas Felser war damit als Staffel-Abschlussmann gegen Toni Rosenberg auf klar verlorenem Posten und konnte gegen Deutschlands stärksten Einzelspieler keine Akzente mehr setzen. Mit dem „Relay“ Endergebnis von 85-160 ging auch die Gesamtbegegnung mit 2-3 an den regierenden Mannschaftseuropameister.
„Wir haben 2018 erstmals im Europapokal mitgespielt und waren dort gegen Deutschland noch sehr im Hintertreffen. Hier in Lugano haben wir schon gut mithalten können, was die beiden Einzelsiege zeigen. Im Doppel hat es knapp nicht gereicht. Da haben wir in der Endphase zwei Entscheidungen getroffen, die dann zum raschen Ende geführt haben:
In der Staffel hat man leider gesehen, das uns vor allem noch die Konstanz fehlt, die unser großer Bruder durch die vielen Jahre Mehrerfahrung im 5-Kegel Sport einfach besitzt“ sagte Andreas Felser.
Uruguay deutlich zu stark
Im abschließenden Vorrundengruppenmatch gegen Uruguay war für Österreichs Team nichts zu holen. Franz Ruppert unterlag Uruguays Top-Mann Diego Capote mit 42-100. Martin Jodl musste sich im zweiten Einzel Diego Vidal mit 59-100 geschlagen geben.
Mehr auf Tuchfühlung war erneut das Doppel. Kurz nach Halbdistanz mit 63-60 in Front, wurden Felser/Urbancic dann jedoch von Uruguays Kombo Juan Carlos Montes de Oca / Alejandro Moran in die Defensive gezwungen. Österreichs Parade-Duo konnte erst bei Stand von 63-90 wieder punkten und unterlag schlussendlich mit 77-100.
Auch das abschließenden „Relay“ Match musste mit 55-160 klar an den WM-Geheimfavoriten aus Südamerika abgegeben werden.
„Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir – vor allem auch in der Breite – an dieses Niveau herankommen können. Diese WM hat uns aber gezeigt, wohin der Weg führt. Das war eine sehr wichtige Erfahrung für unsere Top-Leute. Der vergeben Sieg gegen Deutschland schmerzt zwar, aber wir nehmen hier auch viele positive Eindrücke mit nach Hause“ zog Sportdirektor Peter Weingesl Bilanz.
Die Viertelfinalbegegnungen der 1. Team-Weltmeisterschaft im 5-Kegel Billard lauten:
Argentinien – Spanien
Schweiz – Uruguay
Deutschland – Frankreich
Dänemark – Italien
Weitere Informationen:
Seite des Veranstalters der 1. Team WM 5-Kegel Billard: https://www.mondialibiliardo-lugano.ch/home-en
Seite des Weltverbands UMB: http://www.umb-carom.org/AP/cm/PG174L2/Union-Mondiale-de-Billard.aspx
Zeitplan:
Samstag, 12.01.2019 11:00 Uhr: Viertelfinalspiele
Sonntag, 13.01.2019 10:00 Uhr: Halbfinalspiele
15:30 Uhr: Finale