03.05.2019. Dreiband Nachwuchshoffnung Nikolaus Kogelbauer hat bei der Europameisterschaft in Brandenburg an der Havel für einen Paukenschlag gesorgt.
Der erst 17-jährige Wiener düpierte als jüngster Teilnehmer im Dreiband U21-Bewerb am Matchbillard die Konkurrenz und musste sich in einem hochklassigen und hochspannenden Finale dem Top-Favoriten Maxim Panaia aus Frankreich erst in der zweiten Verlängerung geschlagen geben.
Kogelbauer, in Österreich für den Eisenstädter Billardclub in der Dreiband Bundesliga aktiv, landete in seiner Vorrundengruppe zunächst einen klaren 25-17 Sieg gegen den Dänen Mikkel Bjorn Jensen und hielt in seinen beiden weiteren Gruppenspielen auch den Deutschen Simon Blondeel und den deutlich höher eingeschätzten Spanier Adria Garcia mit jeweils 25-21 auf Distanz.
Im Viertelfinale verließ der Vorzugs-Gymnasiast nach einem packenden Schlagabtausch mit dem Deutschen Marcel Back als 30-27 Sieger das Brett und sorgte nach einem deutlich weniger nervenaufreibenden 30-23 Halbfinalerfolg über den Italiener Emanuele Criscino für den erst zweiten Finaleinzug eines österreichischen Carambol-Nachwuchsspielers bei einer Junioreneuropameisterschaft im Dreiband.
Im Jahr 1996 war Arnim Kahofer dieses Kunststück bei der 6. Junioren-EM in Marl (Deutschland) gelungen. Der Wiener unterlag damals im Endspiel dem Dänen Dion Nelin. Auch Kogelbauer blieb der Titelgewinn versagt wobei der Wiener im spannendsten Dreiband Junioren EM-Endspiel aller Zeiten seine beste Turnierleistung ablieferte.
„Das Finale war wirklich unfassbar spannend. Wir haben beide hervorragend gespielt und viele spektakuläre Lösungen aufs Brett gezaubert. Auch das Publikum ist super mitgegangen und hat uns beide gleichwertig angefeuert. Ich freue mich einfach riesig darüber dass ich in der Lage war, dort so eine Top-Leistung zu zeigen. Diese Freude ist auch deutlich größer als die Enttäuschung über den verpassten Titel. Ich bin erst 17 und habe noch ein paar Mal die Chance.“ sagte Kogelbauer.
Panaia nutzte den Vorteil des Anstoßes und legte im Laufe der Partie mit kleineren Serien vor. Kogelbauer zog jeweils nach und konnte sich nach einer 7er Serie in der 18. Aufnahme mit 25-21 leicht absetzen. Der Franzose konterte jedoch postwendend mit einer Serie von 4 und erreichte wenig später als erster das Ziel von 30 Punkten.
Kogelbauer ließ keine Nerven erkennen und erzwang mit 2 Punkten zum 30-30 Ausgleich eine Verlängerung. Panaia löste dort zunächst nur den Anfangsball und Kogelbauer fand nach seinem erfolgreich absolvierten Eröffnungsstoß seinen ersten und einzigen Matchball vor.
„Ich habe diesen Ball leider etwas zu fest gespielt. Mein Ball hat durch einen leichten Bogen seine Lauflinie entscheidend verändert und ist dann um ein paar Millimeter vorbeigegangen“ analysierte der Wiener.
In der zweiten Verlängerung legte Panaia mit 3 Punkten vor und konnte sich wenig später über seinen ersten Junioren Europameistertitel freuen. Kogelbauer fand nach erfolgreichem Anfangsball eine diffizile Folgeposition vor und verpasste diese knapp.
„Nikolaus hat hier wirklich gezeigt was in ihm steckt. Vor allem seine Leistungskonstanz über alle sechs Matches war beeindruckend. Man hat auch gesehen, dass er sich mit seinen Gegnern steigern kann. Ich freue mich wie ein Schneekönig“ war Vater Klaus Kogelbauer begeistert.
Dreiband Clubteams am Kleinbrett auf Platz 5
Der BSK Stockerau und die Wiener Billard Assoziation (WBA) belegten in der Dreiband Konkurrenz für Vereinsmannschaften am kleinen Turnierbillard den geteilten fünften Platz.
Das Stockerauer Duo Gerhard Kostistansky/Ferdinand Wiesauer musste sich im Viertelfinale den Tschechen Stepan Kohout/Jan Ales von BK Ekvita Kladno geschlagen geben. Das WBA Duo Claus Maurer/Andreas Simperler unterlag dem türkischen Vertreter „Hemsin Spor Külübü“ in der Formation Omer Karakurt/Serdar Bas.
Der Sieg ging an den BC De Goeie Queue aus Belgien, angeführt von der aktuellen Nummer 1 der Dreiband Weltrangliste Frederic Caudron.
Schmied in Dreiband KO-Phase, Kahofer und Efler in Vorrunde out
Dreiband Vizestaatsmeister Georg Schmied hat in der Dreiband-Einzelkonkurrenz am Matchbillard als einziger Österreicher die Knock Out Phase der besten 32 erreicht.
Der Wiener überzeugte in seiner Vorrundengruppe mit Siegen gegen den Belgier Roland Forthomme (30-28) und gegen den Türken Orak Turgay (30-25), verpasste aber den Achtelfinaleinzug nach einer 21-40 Niederlage gegen Dreiband-Vizeweltmeister Jeremy Bury aus Frankreich.
Für Dreiband Team Vize-Weltmeister Arnim Kahofer und Andreas Efler kam das Aus bereits in der Gruppenphase.
Weitere Informationen: https://www.eurobillard.org/events/european-championships-2019-94.html
https://germantour.net/karambol_em_brandenburg_2019_media_tool.asp/nmc-id/143.html