09.04.2023. Nikolaus Kogelbauer hat bei der „All in One“ Carambol Billard Europameisterschaften in Antalya für den bisherigen Höhepunkt aus rot-weiß-roter Sicht gesorgt. Der Wiener zog in der Dreiband U25 Konkurrenz nach einem 40-39 Viertelfinal-Thriller gegen den Dänen Lukas Mortensen ins morgige Semifinale ein und prolongierte damit seine Medaillenserie bei Dreiband Nachwuchs-Europameisterschaften.
Kogelbauer war am Samstag in seiner Vorrunden Gruppe mit einem 30-20 Sieg gegen den Franzosen Quentin Marcu erfolgreich gestartet und schafften den Einzug ins Achtelfinale mit einem 30-18 Erfolg gegen die Belgier Nick Rosier. Dort setzte der 21-Jährige heute Vormittag seinen Erfolgslauf mit einem klaren 40-16 Sieg gegen den Türken Ceylan Mustafa Oguz fort, wandelte dann aber im Viertelfinale am Rande einer Niederlage.
„Es war am Ende ganz wild, ein permanentes auf und ab und ich habe schon geglaubt das war‘s aber mein Gegner hat zweimal den Matchball ganz knapp vorbeigespielt und ich finde am Schluss noch die letzten fünf Punkte. Unglaublich!“ war Kogelbauer mit den Nerven fertigt.
2019 in Brandenburg an der Havel in Deutschland mit Silber dekoriert, 2021 in Los Alcazares in Spanien mit Gewinn der Bronze-Medaille und 2022 in Desio, Italien, erneut im Endspiel, dort aber dem Türken Deniczan Akkoca knapp unterlegen geht der Wiener morgen erneut auf den Dreiband Nachwuchs EM-Titel los. Er bekommt es im Semifinale um 12:00 Uhr Ortszeit (11:00 Uhr MESZ) mit dem Türken Seymen Ozbas zu tun. Bei einem Sieg würde im Endspiel um 17:30 Uhr Ortszeit (16:30 MESZ) entweder Dreiband Junioren Weltmeister Burak Hashas aus der Türkei oder der Italiener Alession D’Agata warten.
Felser schafft 5-Kegel Top 16
Im 5-Kegel Bewerb drang Staatsmeister Andreas Felser bis ins Achtelfinale vor. Der Wiener musste sich gestern zwar in seiner Vorrunden Gruppe zum Auftakt dem favorisierten Italiener Paolo Marcolin nach gewonnenem ersten Satz noch mit 1-2 geschlagen geben, bezwang aber in seinem zweiten Spiel den Belgier Peter Debaes klar mit 2-0 und stieg in die KO Phase der besten 32 auf. Dort legte Österreichs 5-Kegel Nummer 1 heute nochmals zu und setzte sich gegen den Franzosen Guillaume Rouby mit 3-1 durch ehe beim Dänen Erling Sjörup im Match um den Viertelfinaleinzug mit einer 0-3 Niederlage Endstation war.
„Das Achtelfinale war mein erklärtes Ziel aber es waren durchaus auch Chancen für den Viertelfinaleinzug da. Die drei Sätze die ich gegen Erling verloren habe waren sehr eng wobei mir leider jeweils am Satz-Ende entscheidende Fehler unterlaufen sind. Im Vergleich zur letzten EM war es für mich aber auf alle Fälle ein klarer Leistungsfortschritt“ sagte Felser.
Mit Hubert Schachner schaffte noch ein weiterer Österreicher den Einzug in die KO Phase. Der Steirer unterlag in der Vorrunde zunächst dem Tschechen Jan Hudak mit 0-2, sicherte sich den Aufstieg aber im Anschluss mit einem hart erkämpften 2-1 Erfolg über den Schweizer Emiliano D’Amelio. In der Runde der letzten 32 blieb Schachner aber gegen 5-Kegel Vize-Weltmeister Kasper Kristoffersen aus Dänemark ohne weiteren Satzgewinn.
Für die weiteren Starter in der 5-Kegel Einzel-Konkurrenz, den Wiener Herbert Sedlak und den Schwechater Karl Makik, kam nach zwei Niederlagen das Aus bereits in der Vorrunde.
Einband Debakel
Deutlich weniger erfolgreich lief es in der ersten klassischen Disziplin Einband. Vize-Europameister Arnim Kahofer fand nicht zu seiner Normalform und auch Michael Hikl blieb bei seinem internationalen Comeback deutlich hinter den Erwartungen zurück. Kahofer unterlag gestern in seiner Vorrunden-Gruppe zum Auftakt dem Franzosen Gregory De Leventec mit 45-100 und war auch anschließend gegen den Niederländer Raymund Swertz bei seiner 41-100 Niederlage nicht konkurrenzfähig.
„Das war das schlechteste Einband Turnier in meiner Karriere. Das Material ist unglaublich schnell aber das ist für alle so. Ich bin damit von den Top-Spielern mit Abstand am schlechtesten zurechtgekommen. Meine Höchst-serie war gerade einmal 21 was für mich eine wirklich katastrophale Leistung ist. Meine Matches waren alle über die Fläche mit vielen großen Positionen und da bin ich nie ins Gefühl gekommen und habe einfach kein Vertrauen entwickelt. Ich bin maßlos enttäuscht weil ich mir die größten Chancen gerade im Einband ausgerechnet habe aber das Trübsal blasen nützt jetzt nichts. Die EM geht weiter und ich werde nun im Cadre versuchen zu meinem Spiel zu finden“ erklärte Kahofer.
Für Hikl war der Wettkampf nach einer 59-100 Niederlage gegen den Belgier Patrick Niessen und einem 57-100 gegen den späteren Europameister Raul Cuenca aus Spanien ebenfalls bereits nach der Vorrunde beendet.
„All in One“ Carambol
Antalya ist vom 8. bis 16 April Schauplatz der „All in One“ Carambol Billard Europameisterschaften 2023. Über 400 SpielerInnen aus 18 Nationen werden im Maritime Pine Beach Belek Hotel in insgesamt 15 Konkurrenzen die neuen kontinentalen Titelträger ermitteln. Gespielt werden die klassischen Disziplinen Einband und Cadre, sowie Dreiband, 5-Kegel und Billard Artistik. Erstmals werden auch 5-Kegel Bewerbe für Damen, sowie eine Dreiband Damen Team und eine Billard Artistik Team Europameisterschaft ausgetragen.
Neben dem Matchbillard werden auch am kleinen Turnierbillard Europameisterschaften in der Disziplin Dreiband durchgeführt, diese aber mit offenem Zugang. Auch ein Dreiband Team Bewerb wird am Kleinbrett ausgetragen, der sich aber ausschließlich an Vereinsmannschaften richtet. Die Damen-Konkurrenz in der „Freien Partier“ musste aufgrund der zu geringen Zahl an Teilnehmerinnen abgesagt werden.
Zeitplan „All in One“ Carambol Billard Europameisterschaft, Antalya, Türkei
Weitere Informationen:
Offizielle Medien-Seite: https://billard1.net/all-in-one-european-championship-2023-in-antalya-turkey/ Carambol Europaverband CEB: https://www.eurobillard.org/index.html
Livestream: https://tv.kozoom.com/en/event/36474