Kahofer in Carambol Classics Disziplinen ohne EM-Medaille – 5-Kegel Team erstmals im Viertelfinale

 

01.05.2019. Carambol-Billard-Top-Allrounder Arnim Kahofer hat bei der Europameisterschaft in Brandenburg an der Havel in den Classics Bewerben sein Medaillen-Ziel verpasst.

Der 44-jährige Wiener musste sich zum Auftakt in der Disziplin Cadre 71/2 mit Rang 13 begnügen. Kahofer startete zwar in seiner Vorrundengruppe mit einem 150-113 Sieg gegen den Franzosen David Jacquet, unterlag aber im entscheidenden Match um den Aufstieg ins Viertelfinale dem Spanier Esteve Mata mit 105-150.

In seiner Spezialdisziplin Cadre 47/2 setzte es für den Rekordstaatsmeister gleich zu Beginn eine 163-200 Niederlage gegen den Franzosen Pierre Martory. Kahofer bügelte diese aber mit einem 200-63 Sieg in seinem zweiten Gruppenspiel gegen den Niederländer Sam van Etten aus.

Der Wiener zeigte dabei mit einer Serie von 187 Punkten bei nur einem einzigen Fehler ein beinahe perfektes Spiel und qualifizierte sich aufgrund der besten Gesamtleistung in seiner Vorrunden-Gruppe für das Viertelfinale. Dort konnte Kahofer aber nicht an diese Leistung anschließend. Eine 82-250 Niederlage gegen den Belgier Eddy Leppens bedeutete Rang 8 im Cadre 47/2 Endklassement.

Erreichte in den Classics Disziplinen zweimal das Viertelfinale – Arnim Kahofer – Foto(c)ÖBU_SH

Einen Start nach Wunsch verzeichnete der Wiener hingegen im Anschluss in der abschließenden Classics Disziplin Einband. Nach Vorrunden-Siegen über den Luxemburger Carlos Marques (100-25) und über den frischgebackenen Cadre 71/2 Europameister aus den Niederlanden, Raymund Swertz (100-50) musste sich Kahofer aber im Viertelfinalmatch Swertz’s Landsmann Dave Christiani mit 69-120 geschlagen geben und belegte Rang 6.

„Rückblickend waren nur zwei wirklich gute Matches von mir dabei. Ich habe immer eher etwas länger gebraucht, um in mein Spiel zu finden und bin daher auch oft einem Rückstand hinterhergelaufen. Bei einer EM in den Classics zweimal das Viertelfinale zu erreichen habe ich davor aber noch nicht geschafft. Trotzdem bin ich natürlich enttäuscht, dass es dieses Mal nicht zu einer Medaille gereicht hat“ bilanzierte Kahofer.

5-Kegel-Team prolongiert Erfolgsweg
In der erst vor 3 Jahren ins Sportprogramm des Carambol Billard Verbands BSVÖ aufgenommenen Disziplin „5-Kegel“ prolongierte Österreichs Team den sportlichen Aufwärtstrend. Die Mannschaft mit 5-Kegel Staatsmeister Franz Ruppert und den Top 3 der nationalen Rangliste Christian Urbancic, Andreas Felser und Martin Jodl bezwang in der Vorrunde die favorisierten Belgier mit 4-1 und erreichte damit erstmals ein EM-Viertelfinale.

Im zweiten Vorrundengruppenspiel gegen den regierenden Weltmeister Italien sorgte zudem Martin Jodl mit einem 100-97 Sieg in seinem Einzel-Match gegen den Einzel-Weltmeister Michelangelo Aniello für eine Top-Sensation. Die restlichen Matches gegen die Azzurri mussten jedoch der Papierform entsprechend abgegeben werden.

Österreichs 5-Kegel Nationalteam mit Weltmeister Italien v.l.n.r.: Martin Jodl, Michelangelo Aniello, Franz Ruppert, Matteo Gualemi, Christian Urbancic, Daniel Ricardo Lopez, Andreas Felser, Andrea Quarta – Foto (c)ÖBU_PW

Regelverstöße
Das Viertelfinale gegen Frankreich war dann von Unsportlichkeiten überschattet. Wiederholte Regelverstöße der Franzosen blieben trotz mehrmaliger Interventionen von Team-Kapitän Andreas Felser ungeahndet.

„Es war kein Oberschiedsrichter vor Ort, an den wir die Situation hätten eskalieren können. Das war sehr ärgerlich. Unsere Niederlage darauf zurückzuführen wäre aber falsch. Die Franzosen sind in der Breite sicher noch stärker als wir, aber wir haben bei dieser EM gezeigt, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben“ erklärte Felser nach der 0-3 Viertelfinal-Niederlage.

Gute Leistung Kogelbauers am Kleinbrett zu wenig
Für Nachwuchshoffnung Nikolaus Kogelbauer war in der U17 Konkurrenz am Kleinbrett trotz einer guten Leistung bereits in der Vorrunde Schluss. Der Wiener unterlag zum Auftakt dem Spanier Luis Mira mit 19-25, hielt aber seine Viertelfinal-Aufstiegschancen mit einem anschließenden 25-17 Sieg gegen den Franzosen Tom Gorazda am Leben. Eine 20-25 Niederlage in einem hochklassigen Match gegen den Türken Alptekin Canozkan bedeutete dann jedoch das endgültige Aus.

„Ich kann mir nicht sehr viel vorwerfen. In jedem Match habe ich versucht das Maximale herauszuholen und natürlich waren auch Fehler dabei aber grundsätzlich hat die Leistung gestimmt“ sagte der 17-Jährige, der seine Europameisterschaft mit der Dreiband U21 Konkurrenz am Matchbillard abschließt.

Hingerl Fünfte
Die Steirerin Heike Hingerl beendete den Freien Partie Bewerb der Damen auf dem fünften Platz. Für die Grazerin begann der Wettkampf mit einer 39-120 Niederlage gegen die Niederländerin Christel Willemse. Das Folgematch gegen die Französin Lucie Petit dominierte Hingerl aber klar und siegte mit 120-45.

In ihrer dritten und entscheidenden Partie um den Aufstieg ins Semifinale unterlag Hingerl gegen die spätere Europameisterin Magalie Declunder mit 9-120 wobei die Französin die 120 Punkte fehlerlos vortrug.

Starke Clubteams im Dreiband am Kleinbrett
Mit dem BSK Stockerau und der Wiener Billard Assoziation haben zwei Clubteams das Viertelfinale der Dreiband-Team-Konkurrenz am Kleinbrett erreicht. Das Stockerauer Duo Gerhard Kostistansky/Ferdinand Wiesauer trifft dabei auf die Tschechen Stepan Kohout/Jan Ales vom BK Ekvita Kladno. Die Wiener Claus Maurer und Andreas Simperler treffen auf das „Hemsin Spor Külübü“ Duo Omer Karakurt/Serdar Bas aus der Türkei.

Weitere Informationen:
Carambol Billard EM Brandenburg: https://www.eurobillard.org/events/european-championships-2019-94.html Livestream: http://www.kozoom.com/de/billard-karambol/

(a.kronlachner@billardunion.at)

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