17.01.2015. Helga Mitterböck und Andreas Efler haben sich bei den Dreiband Staatsmeisterschaften in Pottendorf den Titel bei den Damen bzw. in der Allgemeinen Klasse in der Carambol-Köngisdisziplin geholt.
Für Mitterböck, die aktuell Platz 5 in der Damen Weltrangliste einnimmt, war es der bereits 6. Dreiband Staatsmeistertitel, der in ihrem Halbfinalspiel gegen die Wienerin Bettina Matulla aber an einem seidenen Faden hing.
In einer dramatischen Partie konnte sich zunächst keine der beiden Spielerinnen entscheidend absetzen. In der Endphase übernahm Matulla die Führung aber Mitterböck hielt dem Druck stand. Die gebürtige Wiener Neustädterin schlug kurz vor Schluss zurück und realisierte mit dem Minimalvorsprung von einem Punkt den Finaleinzug.
Im zweiten Halbfinale der Damen zwischen Natascha Al Mamar und Samira Mölzer brachte erst ein Stechen die Entscheidung. Während Mölzer vom Anfangsball ausgehend nur ein Punkt gelang, scorte Al Mamar zwei Mal. Sie beendete damit den Siegeszug der jungen Wienerin, die in der Gruppenphase des Bewerbs ungeschlagen geblieben war.
Eindeutiges Damen-Finale
Das Endpsiel begann für Al Mamar ebenfalls vielversprechend. In der auf 25 Punkte angesetzten Partie erarbeitete sich die Billard Akademie Wien-Spielerin rasch eine 11:5 Führung, dann riss der Faden aber komplett.
Mitterböck hingegen fand nach einer Serie von 5 Punkten in Folge zu ihrem Rhythmus. Die 51-jährige scorte konstant und gewann das Endspiel in überzeugender Manier mit 25:11.
„Nach meinem anfänglichen Rückstand habe ich nicht geglaubt, dass das Ergebnis so eindeutig wird. Ich habe versucht ruhig zu bleiben und meine Chancen konsequent zu nutzen. Das ist mir dann auch immer besser gelungen und ich habe gut in mein Spiel gefunden“ analysierte Mitterböck, für die im Jahr 2016 noch als Höhepunkt die Dreiband Weltmeisterschaft in Guri (Korea) Anfang September auf dem Programm steht.
Ergebnis 12. Dreiband Staatsmeisterschaft Damen:
1. Helga Mitterböck – Billard Sportklub Margareten Wien Sportunion
2. Natascha Al-Mamar – Billard Akademie Wien
3. Samira Mölzer – Wiener Billard Assoziation
Bettina Matulla – Wiener Billard Assoziation
Andreas Efler in der Allgemeinen Klasse am Finaltag nicht zu schlagen
In der Allgemeinen Klasse dominierte Andreas Efler am Finaltag das Geschehen. Der 48-jährige gebürtige Grazer, der in der Schweiz mit dem Billardsport begann, mühte sich zunächst in seiner Viertelfinalpartie gegen den Schwechater Karl Makik zu einem 40:31 Sieg.
Im Halbfinale gegen den Wiener Andreas Horvath gelang dem 4-fachen Dreiband Einzelstaatsmeister dann eine deutliche Leistungssteigerung, die sich auch in der Turnierhöchstserie von 13 Punkten in Folge niederschlug. Efler siegte klar mit 40:23 und ging als Favorit ins Endspiel.
Der für den Erste Bank Carambol Klub in der Österreichischen Dreiband Bundesliga antretende Billard-Profi traf dort aber nicht auf den aktuell bestplatzierten Österreicher in der Dreiband Weltrangliste, den Wiener Arnim Kahofer, sondern überaschenderweise auf den gebürtigen Oberösterreicher Andreas Kronlachner, derzeit aktiv beim Billardsportklub Union Wien.
Kronlachner, der in der Gruppenphase eine Niederlage gegen den Burgenländer Claus Maurer (Wiener Billard Assoziation) hinnehmen musste, revanchierte sich bei diesem postwendend mit einem 40:31 Sieg im erneuten Aufeinandertreffen im Viertelfinale.
Kahofer im Halbfinale out
Im Halbfinale gegen Arnim Kahofer, der den Pottendorfer Lokalmatador Herbert Szivacz in der Runde der letzten Acht klar mit 40:17 bezwungen hatte, erwischte Kronlachner einen guten Start und konnte das Match über weite Strecken kontrollieren. Kahofer kam nicht richtig in seinen Rhythmus und war auch vom Spielverlauf wenig begünstigt. Am Ende stand für ihn eine 31:40 Niederlage zu Buche, die auch wertvolle Punkte in der Weltrangliste kostet. Das neue Ranking des Weltverbands UMB wird den Wiener aller Voraussicht nach auf Platz 42 ausweisen.
„Ich habe gegen Arnim zuletzt unserer Begegnung in der Dreiband Bundesliga Hinrunde gewonnen und bin daher mit einem guten Gefühl in das Match gegangen. In der heutigen Semifinal-Partie war der Lauf der Bälle sicher auf meiner Seite, aber ich habe darüber hinaus auch von Arnims Fehlern profitieren können“ so Kronlachner nach der Partie.
Im Finale hatte der 41-jährige dann aber nur mehr wenig zu bestellen. Nach verpasstem Anfangsball übernahm Efler sofort das Kommando und legte vor. Bis zur Halbzeit konnte Kronlachner den Rückstand noch in Grenzen halten Beim Stand von 15:22 gelang Efler dann aber mit einer Serie von 8 Punkten die Vorentscheidung. Eine schöne Serie von 9 Punkten zum Abschluss der einseitigen Partie krönte die Leistung des 48-jährigen, der mit allen Turnierbestleistungen seinen bereits 5. Dreiband Einzeltitel feiern konnte.
„Wahnsinn. Das war heute wirklich mein Tag. Zuerst der sehr zähe Start im Viertelfinale. Dann die gute Leistung im Halbfinale mit der schönen Serie und dann der Höhepunkt im Finale. Auch die Stimmung im TurniersaaI war einfach großartig. Das war sicher mein bisher schönster Titelgewinn“ so Efler.
Ergebnis 73. Dreiband Staatsmeisterschaft Allgemeine Klasse:
1. Andreas Efler – Erste Bank Carambol Club
2. Andreas Kronlachner – BSK Union Wien Sportunion
3. Andreas Horvath – Billard Sportklub Elite Wien
Arnim Kahofer – Wiener Billard Assoziation