30.05.2015. Erstmals war die Säulenhalle der Wiener Börse Schauplatz der „Ordentlichen Delegiertenversammlung des Billard Sportverbands Österreich (BSVÖ)“.
Ein passender Ort, ging es doch in der diesjährigen Sitzung des höchsten Gremiums im organisierten Carambol Billard Sport in Österreich vorranging um das Thema Finanzen.
Die massiv reduzierte Fördermittelzuteilung des Bundes-Sportförderungsfonds (BSFF) für das Jahr 2015 führten bereits zu Beginn des Jahres zu ernsten Sorgenfalten im BSVÖ-Vorstand. Ein Budgetloch von an die 30.000 EUR wurde befürchtet.
Der Jahresabschluss für 2014 stimmte dann jedoch die Funktionäre rund um Verbandspräsident Herbert THÜR etwas positiver. Der bis Juni 2015 andauernde Sportbetrieb der Saison 2014/2015 war trotz reduzierter Mittel aufgrund des erwirtschafteten Polsters aus dem Jahr 2014 ohne unmittelbare Einschnitte darstellbar.
Für die weitere finanziell ausgeglichene Zukunft des BSVÖ mussten aber Lösungen gefunden werden, da seitens des BSFF bestimmte beantragte Budgetposten nicht voll bzw. überhaupt nicht mehr anerkannt wurden.
Neben einer Kürzung der Mittel für die Veranstaltung von Österr. Meisterschaften und Staatsmeisterschaften wurden u.A. Mitgliedsbeiträge bei internationalen Organisationen, Kosten für die Pflege des Schiedsrichterwesens und die Herausgabe von Fachzeitschriften – um nur einige zu nennen – überhaupt nicht mehr mit Fördermitteln bedacht.
Die daraufhin einsetzende Diskussion im Vorstand führte zu 3 Maßnahmenpaketen, die den Vereinen des BSVÖ Anfang Mai gemeinsam mit der Einladung zur Delegiertenversammlung übermittelt wurden.
Erste Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten, ging es doch in den einzelnen Paketen vorrangig um Einschnitte im Leistungsangebot bzw. Anpassungen in der Gebührenstruktur (Mitgliedschaftsgebühr, Nenngeld).
Die zahlreichen Diskussionen in den Vereinslokalen gipfelten in 2 Anträgen an die Delegiertenversammlung.
Ein Antrag forderte mehr Transparenz und Klarheit über die aktuelle und zukünftige Mittelverwendung. Weiters wurden Kürzungen im (Anm. nach wie vor stark durch den BSFF geförderten) Spitzensportbereich zur Diskussion gestellt, um ein Gleichgewicht zu den anderweitig geplanten „Belastungs“-Maßnahmen zu schaffen.
Der 2. Antrag stellte eine leicht modifizierte Version eines Maßnahmenpaktes des Vorstands dar, wo neben der Reduktion des Entgelts für Schiedsrichterleistungen auch die Beibehaltung der aktuellen Tuchmaterialregelung angeregt wurde.
In einem konstruktiven Diskurs wurden alle Anträge nochmals vom Vorstand gemeinsam mit den Delegierten erörtert, um die entscheidende Abstimmung bestmöglich vorzubereiten.
Schlussendlich fand ein Maßnahmenpaket des Vorstands, in dem neben abgemilderten Leistungskürzungen nur moderate Gebührenerhöhungen enthalten waren, knapp die notwendige 2/3 Mehrheit.
Es wird sich zeigen, ob die Delegierten und der neue (alte) Vorstand, der von ihnen vollständig in seinem Amt bestätigt wurde, mit diesem neuen Kurs die finanzielle Gebahrung des BSVÖ auf solidere Füße werden stellen können – bleibt man hauptsächlich natürlich davon abhängig, wie jedes einzelne Vereinsmitglied auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren wird.
Die Delegiertenversammlung 2015 des BSVÖ in Bildern: