Billard Artistik – Ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste Andreas HORVATH gewinnt Duell der Generationen

 

Andreas HORVATH hat die 36. Auflage der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Billard Artistik – der spektakulärsten aller Carambol Billard Spielarten – für sich entschieden.

Der 48 Jährige Wiener, der in den frühen 90er Jahren nach großen internationalen Erfolgen zeitweise die Billard Artistik Weltrangliste anführen konnte setzte sich im Endspiel im „Duell der Generationen“ gegen das aktuelle Billard Artistik Ausnahmetalent des Österreichischen Billardverbandes, den 18-jährigen Niederösterreicher Stefan LANGECKER, klar mit 3-0 in Sätzen durch.

Beim Billard Artistik sind vorgegebene Figuren zu lösen, die nach ihrem Schwierigkeitsgrad mit 5 – 10 Punkten bewertet werden. Pro Figur sind 3 Versuche erlaubt.

Ein Satz besteht aus einer Gruppe von 10 Figuren. Der Spieler, der mehr Figuren bzw. in Summe Figuren mit der höheren Wertigkeit löst, gewinnt den Satz.

Im ersten Durchgang entschied erst die letzte Figur zugunsten von HORVATH. Er konnte den mit der Höchstpunktezahl von 10 eingestuften Masse-Stoss um den Kegel (siehe Abb. 1) im letzten Versuch zeigen, währen LANGECKER dreimal das Ziel verfehlte.

 

Der 2. Satz war bereits nach der 8. Figur entschieden, da HORVATH sehr sicher agierte und nur einmal patzte während sein um 30 Jahre jüngerer Kontrahent und Trainingskollege 4 Positionen nicht lösen konnte.

Die endgültige Entscheidung dann in Satz 3, in dem LANGECKER bis zur 6. Figur die Nase vorne hatte. HORVATH egalisierte mit Figur 7 den Rückstand, schlug seinerseits mit der perfekten Darbietung von Figur 8 und 9 zurück und hatte bei Figur 10 die Chance aus eigener Kraft den Titel einzufahren.

Der Vorlauf Rückläufer über 4 Banden mit der Höchstpunkteanzahl von 10 (siehe Abb. 2) gelang jedoch in keinem der 3 Versuche und damit hatte LANGECKER noch die Chance, mit der Lösung dieser Figur ins Match zurückzukommen und einen weiteren Satz zu erzwingen.

Abb. 2: Die letzte Figur der ÖSTM Artistik

Sehr zum Leidwesen des fachkundigen Publikums, das gerne ein längeres Finale gesehen hätte, produzierte der in Gerasdorf wohnhafte HTL Schüler ebenfalls 3 Fehlversuche und muss nach zwei dritten Plätzen in den Jahren 2012 und 2013 weiter auf seinen ersten Titel warten.

Für HORVATH war es bei seiner Billard Artistik „Rückkehr“ nach mehr als 20 Jahren – sein letzter nationaler Titel datiert aus der Sportsaison 1992/93 – bereits der 6. volle Erfolg und damit die direkte Qualifikation für die Europameisterschaft Anfang Mai 2015 in Deutschland.

„Ich habe heute für meinen aktuellen Trainingszustand wirklich sehr gut gespielt“ war der in Wien tätige Zivil- und Handelsrichter mit seiner Leistung mehr als zufrieden und ergänzt: „Mein Ziel war eine nationale Standortbestimmung – dass diese dann gleich so positiv ausfällt, ist umso motivierender.“

In der Zeit bis zur Europameisterschaft in knapp 6 Monate Zeit soll die Formkurve weiter ansteigen. „Etwa 40 Positionen des aktuellen Artistik Programms gab es noch gar nicht zu der Zeit, als ich zuletzt international gespielt habe“ – sieht HORVATH dort den größten Nachholbedarf. „Hier kann ich sicher auch von Stefan einiges lernen. Es macht viel Spaß mit ihm zu trainieren – er bringt einen sehr positiven Zugang für diesen Präzisionssport mit und hat sich bereits einen wirklich exzellenten Abstoss angeeignet“ streut er seinem Finalgegner Rosen.

Für LANGECKER waren die Gründe für die Niederlage rasch identifiziert: „Heute habe ich mein Leistungspotential nicht voll ausschöpfen können. Vor allem bei den leichteren Stössen passieren mir immer wieder unnötige Fehler. Meine Stärke bei den hochwertigen Figuren hat heute eben nicht gereicht, da Andreas wirklich sehr gut gespielt und verdient gewonnen hat.

Artistik Staatsmeister Andreas HORVATH nimmt die respektvolle Gratulation von Vize-Staatsmeister Stefan LANGECKER entgegen - Foto (c) www.pthm.at

Artistik Staatsmeister Andreas HORVATH nimmt die respektvolle Gratulation von Vize-Staatsmeister Stefan LANGECKER entgegen – Foto (c) www.pthm.at

Zur Europameisterschaft wird es für die Nachwuchshoffnung auch trotz des 2. Platzes bei der Staatsmeisterschaft gehen stellt der Sportdirektor des Billardsportverbands Österreich (BSVÖ) Peter WEINGESL klar: „Wenn man sieht, wie sich Stefan in den letzten Monaten im gemeinsamen Training mit Andreas HORVATH verbessert hat und wie er sich bei seiner 3. Staatsmeisterschaft präsentiert hat, dann stellt sich die Entsendungsfrage nicht mehr. Wir sind sehr froh, dass wir bei der nächsten Artistik EM 2 heiße Eisen im Feuer haben werden.

Auf Rang 3 landeten mit Markus SCHUSTER und Patrick BUTORA 2 Vertreter des Eisenstädter Billardklubs. SCHUSTER hatte nach guter Leistung im Halbfinale das Nachsehen gegen LANGECKER, BUTORA konnte HORVATH 2 Sätze lang fordern, unterlag aber schließlich klar mit 1-3.

Mit freundlichen Grüßen

Österreichische Billardunion
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Andreas Kronlachner
Pressereferent / Media Office

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