17.12.2023. Der neue BSVÖ Präsident Andreas Felser hat in einem Interview über seinen Bezug zum Billardsport und seine zukünftigen Vorstellungen gesprochen sowie auch Einblick in seinen persönlichen Werdegang gegeben.
Frage: Andreas, bei der letzten BSVÖ Vorstandssitzung Anfang Dezember bist du als Nachfolger von Herbert Thür im Präsidentenamt vorgestellt worden und bist auch gleich einstimmig in dieser Rolle ab dem 1.1.2024 bestätigt worden.
Es gibt einige, die dich bereits kennengelernt haben, aber natürlich auch nicht wenige, die mit dir noch nicht unmittelbar in Kontakt waren. Was darf bzw. muss man über dich wissen und wie wirst du es als neuer Präsident im BSVÖ anlegen?
Antwort: Zuallererst muss ich noch einmal meinem Vorgänger, Herbert Thür, danken, der dem BSVÖ 10 Jahre lang mit enormem Einsatz und viel Feingefühl als Präsident vorgestanden ist und ich bin extrem froh, dass mir mit Peter Weingesl, dem höchst erfahrenen Kassier und Sportleiter des BSVÖ die quasi wichtigste Person im gesamten Vorstand mit all seinem Wissen erhalten bleiben wird.
Zurück zu deiner Frage: Die Neuigkeiten der letzten Vorstandssitzung haben ja schon kräftig die Gerüchteküche über mich brodeln lassen (lacht) und ich freue mich, dass ich auf diesem Wege per Interview die Gelegenheit nützen kann, um mich auch bei all jenen vorzustellen, die mich vielleicht noch nicht so gut kennen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch ein paar Details über mich selbst bekanntgeben, die der Billard-Community vielleicht bisher noch nicht so bekannt sind.
Schon seit meiner Kindheit bin ich dem Billard mehr oder weniger verbunden und habe in Kaffeehäusern vor allem im 17. Wiener Gemeindebezirk sehr gerne Carambol gespielt, diesen Sport aber nie wirklich leistungsmäßig betrieben. Dazu hatte ich zu viele andere Sportarten, die ich sehr intensiv verfolgt habe und welche meine Freizeit über alle Maßen in Anspruch genommen haben.
So bin ich seit 1975 Mitglied beim MTV Hernals und habe für diesen Verein bei unzähligen Wettkämpfen (hauptsächlich Gerätturnen/Kunstturnen, aber auch Leichtathletik, Schwimmen und Marathon) teilgenommen. Seit 2004 bin ich in diesem Verein auch Obmann.
Beruflich habe ich 1991 begonnen, beim europäischen Radiologenkongress mitzuarbeiten, wo ich dann 10 Jahre lang so ziemlich alles lernen durfte, was mit Vereinsmanagement, Politik, Lobbying (auch in Brüssel), Kongressmanagement und vor allem mit Führungs- und Vorstandsarbeit zu tun hat.
Im Jahr 2000 habe ich mich dann zusammen mit meiner damaligen Geschäftspartnerin selbständig gemacht und die europäische Gesellschaft für Nuklearmedizin übernommen. Diese Vereinigung gestalte und leite ich seit nunmehr 23 Jahren als Executive Direktor. Von anfangs 7 MitarbeiterInnen haben wir uns auf mittlerweile 35 Personen vergrößert. Unser Büro ist im 6. Wiener Gemeindebezirk in der Nähe vom Westbahnhof.
Frage: Das klingt alles recht zeitaufwendig. Wie findest du trotzdem Zeit um Billard zu spielen, bzw. seit wann betreibst du das doch recht intensiv und auch mit Leistungsanspruch?
A: Eigentlich hat mich erst 2014 das Billardfieber so richtig ergriffen, vor allem als Ausgleich zu meinem Beruf und als ruhiger Gegenpol zu meinen körperlich ziemlich fordernden Hobbies. Ich habe daher nach einem Club gesucht, in dem ich aufgrund meiner breit gefächerten Aktivitäten auch zu ungewöhnlichen Tages- oder gar Nachtzeiten trainieren kann. So bin ich nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wiener Billard Assoziation schließlich beim BC Elite gelandet, dem damals einzigen Club in Wien, in dem man 24/7 Zugang hatte, bei dem ich nach wie vor Mitglied bin und seit 2 Jahren auch die Position des Sportleiters innehabe.
Zuerst habe ich hauptsächlich Freie Partie und Einband gespielt. Dann ist auch ein wenig Dreiband dazugekommen. Als das 5-Kegel Billard in den Sportbetrieb aufgenommen wurde, habe ich mich aber voll auf diese Disziplin konzentriert und dort auch meine bisher größten sportlichen Erfolge feiern dürfen.
Frage: Du bist im 5-Kegel bereits mehrfacher Staatsmeister und auch was die Gestaltung des Sportbetriebs betrifft für diese Disziplin der Koordinator im BSVÖ. Wie möchtest du in Zukunft sicherstellen, dass sich durch die neue Konstellation mit dir als BSVÖ Präsidenten nicht zwangsläufig und vielleicht auch unbewusst eine Bevorzugung dieser Disziplin ergibt, die – um es sehr offen zu sagen – vom einen oder anderen eventuell bereits heute so wahrgenommen wird?
Antwort: Also wenn es Stimmen in diese Richtung geben sollte, so ist das noch nicht bis zu mir vorgedrungen. Außerdem sind für die Gestaltung des Sportbetriebes nach wie vor die Sportleiter zuständig und definitiv nicht der Präsident. Meine Funktion als 5-Kegel Koordinator im BSVÖ ergibt sich sowohl aus der Tatsache, dass ich in der CEB-Kommission für 5-Kegel sitze, als auch deshalb, weil ich gut italienisch spreche und in Österreich als Sprachrohr des internationalen Verbandes rapportiere.
Es stimmt natürlich, dass meine Affinität zum 5-Kegel Billard sehr hoch ist, aber ich darf anmerken, dass der BSVÖ-Vorstand ein Gremium ist, welches aus 15 Personen besteht, die nicht nur allesamt Jahrzehnte lange Erfahrung in der Vorstandsarbeit besitzen, sondern vielmehr alle Disziplinen des Carambol-Sportes vertreten.
Darüber hinaus beweise ich seit mehr als 30 Jahren in meinem Beruf und seit über 19 Jahren als Präsident in meinem Turnverein ständig, dass ich meine persönlichen Interessen hinter jene des Vereines bzw. des Verbandes stellen kann. Folglich werde ich das bei meiner Arbeit für den BSVÖ bestimmt auch schaffen.
Letzte Frage: Was dürfen wir jetzt von dir in deinem neuen Amt innerhalb des BSVÖ erwarten?
Antwort: Mir ist der Carambol-Sport per se und der BSVÖ als Verband wichtig, und zwar mit allen Disziplinen, die von unseren über 800 Mitgliedern betrieben werden. Ich möchte versuchen, genau hier anzuknüpfen und sowohl Initiativen setzen, um intensiv nach Interessenten zu suchen, welche in einem unserer vielen Clubs Mitglied werden wollen, als auch sportliche Impulse setzen, um die Qualität des österreichischen Billardsports im internationalen Vergleich zu erhöhen.
Für alle, die mit mir persönlich in Kontakt treten wollen, ich bin mobil (0664 100 86 33) fast rund um die Uhr erreichbar und stehe jederzeit gerne für ein Gespräch zur Verfügung.
Ich freue mich auf die neue Herausforderung, hoffe, möglichst rasch all jene noch persönlich kennen lernen zu dürfen, die ich bis dato nur von Listen/Fotos/Hören Sagen kenne und möchte diese Gelegenheit nutzen allen BSVÖ Mitgliedern frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen.
Bis bald und „Gut Stoss“, Andi Felser
Steckbrief Andreas Felser:
Das Interview führte BSVÖ Pressereferent und ÖBU Medienkoordinator Andreas Kronlachner
(a.kronlachner@billardunion.at)