Verband

GESCHICHTE DES BILLARD SPORTVERBAND ÖSTERREICH

1931 wurde der Österreichische Amateur Billard Verband auf Anregung der Herren Oskar Zimmermann und Karl Hörtig gegründet. Dem Verband gehörten 11 Vereine aus Wien, Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg an. Einer der Gründervereine war der Club der Wiener Billardfreunde, mit Sitz im Café Splendid, dem ersten Verbandssitz. Der erste Präsident war Fritz Spielmann, Schriftführer war Ernst Reicher.  Dr. Lichtmeß (Sportwart) vertrat den neuen Verband gegenüber dem internationalen Gremium der U.I.F.A-B. als der ÖABV im Zuge der 9. Generalversammlung aufgenommen wurde.

1932 wurde erstmals eine Weltmeisterschaft beschickt, Ernst Reicher belegte in Espinho (POR) in der Freien Partie Rang 6.

1933 wurde der ÖABV mit der Durchführung der 7. WM Freie Partie betraut, bei der Ernst Reicher 1934 Silber gewann. Im selben Jahr gewann er die Weltmeisterschaft Einband in Vichy (F), Reicher ist damit der erste österreichische Billardweltmeister der Geschichte. Der Verbandssitz wurde ins Café Mariahilf verlegt, in dieser Billardakademie standen 10 Tische zur Verfügung, darunter drei Matchbillards. Im Hotel Intercontinental findet die WM im Fünfkampf statt, Reicher holt mit Bronze neuerlich Edelmetall.

1937 wird der Verbandssitz ins Café Palace verlegt, Reicher holt bei verschiedenen Weltmeisterschaften dreimal Edelmetall.

1938 -1945: der österreichische Billardsport ist im Bereich 17 des Deutschen Amateur Billard Bundes organisiert. Bereichswart ist Prof. Franz. Im nun wieder selbstständigen Verband folgt ihm 1946 Ludwig Petricek als Präsident nach.

1948: erstmals wird im Jahrbuch des Ministeriums für Unterricht der ÖABV als „ Körpersport treibende Organisation“ erwähnt.

1950 ist das Café Münchnerhof Schauplatz der 1. Europameisterschaft in der Freien Partie mit großem Eckabstrich.

1952: ein junger Mann namens Johann Scherz gewinnt die 2. Klasse indirekt (Einband) am kleinen Turnierbillard. Bereits 1954 nimmt er an seiner ersten Europameisterschaft (Cadre 71/2) teil. Zwei Jahre später beendet Reicher seine internationale Laufbahn.

1958: Scherz gewinnt die EM Dreiband in Cannes vor den Weltmeistern August Tiedtke (D) und René Vingerhoedt (B).

1959: Dkfm. Werner Reisinger wird Verbandspräsident. Mit einer kurzen Unterbrechung bekleidet er diese Funktion bis 1986, er gilt heute noch als eine der herausragenden Funktionärspersönlichkeiten in Österreich.

1960: Der Dachverband für Groß- und Kleinbrett wird gegründet.

1961: Scherz wird wieder Europameister im Dreiband und führt seine Kollegen, Leutgeb, Engl und Vesely zum Gewinn des Coupe d’Europe in der Wiener Stadthalle. In allen folgenden Jahren sorgt Scherz immer wieder für Medaillengewinne bei Welt- und Europameisterschaften.

1965: Der BSK Union Wien unter der Führung von Scherz gewinnt neuerlich den Coupe d’Europe (EM Dreiband für Vereinsmannschaften) in der weiteren Besetzung mit Engl, Leutgeb und Weingartner. Nicht genug damit, Johann Scherz gewinnt die Weltmeisterschaft im Cadre 71/2 in Spanien!

1968: Mit Hofrat Dr. Leopold Zechner stirbt einer der großen Gönner des österreichischen Billardsports, er war Mitbegründer vieler Klubs der ersten Stunde. Präsident Werner Reisinger wird Ehrenmitglied des Billardweltverbandes.

1969: in Linz findet die WM in der Freien Partie statt, die Legende Raymond Ceulemans gewinnt.

1970: Scherz gewinnt den Coupe Simonis im Finale gegen Ceulemans, damals das renommierteste Einladungsturnier der Billardwelt.

1971: Zum Letzten Mal ist das legendäre Café Elsahof Schauplatz einer nationalen Meisterschaft. 25 Jahre lang hatten hier nahezu alle Billardereignisse von Bedeutung stattgefunden.

1973: Präsident Reisiner wird Vizepräsident des Europaverbandes CEB:

1976: Franz Stenzel schafft endgültig den Durchbruch zum internationalen Spitzenspieler, er gewinnt die Europameisterschaften im Cadre 47/2 und 71/2. Ein erster Höhepunkt seiner brillanten Karriere ist erreicht.

1978/1979: Der ÖABV trauert um Reg.Rat Franz Engl, auch Hans Suwald, Präsident von 1952 bis 1979, verlässt uns für immer. Erstmals veranstaltet der ÖABV eine internationale Seniorenmeisterschaft im Dreiband.

1980: im Café Weingartner wird der Artistic Billard Club gegründet, ein Verein, der sich ausschließlich mit der Pflege der Disziplin Billard Artistique befasst.
Dieses Jahr ist eines der bedeutsamstes in der Geschichte unseres Verbandes. Der ÖABV wird am 25. Oktober als 45. ordentliches Mitglied in die Österreichische Bundessportorganisation aufgenommen. Seit dieser Zeit hat unser Verband in diesem Gremium als Fachverband Sitz und Stimme und genießt zudem die Zuwendungen der öffentlichen Hand. Dieser Termin darf als der bedeutendste seit der Verbandsgründung gelten.

1982: mit Erich Hipp stirbt eine de legendären Figuren der österreichischen Billardszene. Seine Hingabe an den Billardsport war und ist Vorbild für viele.
In Wien dreht die Filmkünstlerin Kitty Kino ihren international ausgezeichneten Film „Karambolage“, Spielerinnen und Spieler unseres Verbandes agieren als Experten.
Am 26. September 1982 wird der Dachverband aufgelöst, der ÖABV übernimmt Groß- und Kleinbrett wieder gemeinsam.

1983: Die belgische Billardlegende Raymond Steylaerts gewinnt die Europameisterschaft im Billard Artistik, und Christoph Pilss wird 2. der Junioren-EM Cadre 47/2 im BSK Augarten.

1984: Im Oktober erscheint die 200. Ausgabe der Verbandszeitung „Carambol“, Österreich hat in dieser Hinsicht eine einzigartige Tradition aufzuweisen.

1985: Ernst Reicher stirbt, Österreich verliert seinen ersten Welt- und Europameister. Einer seiner großen Nachfolger, Franz Stenzel, spielt in Athen vielleicht das Turnier seines Lebens und wird mit 112,50 GD überlegen Europameister im Cadre 47/2.

1986: Bei der EM Cadre 47/1 in Baden bei Wien amtiert erstmals das offizielle Schiedsrichterteam des Verbandes. Präsident Reisinger tritt zurück, sein Nachfolger wird Klaus Seifert.

1987: Franz Stenzel wird Europameister im Einband in Luxemburg. Pool wird als selbständige Sektion in den Verband aufgenommen. Die Zeitschrift „Carambol“ erscheint erstmals in professionellem Gewand.

1988: eine tolle Staatsmeisterschaft im Dreiband führt zu einem Veranstaltungsvertrag zwischen Verband und der Firma „music promotions“. Franz Stenzel wird neuerlich Europameister, er gewinnt die EM „Jeux de Series“. Klaus Seifert wird bei Jahresversammlung der CEB zum einzigen Vizepräsidenten gewählt. In Stockerau findet die 18. Weltmeisterschaft Billard Artistik statt.

1989: Österreich veranstaltet in Wien einen CEB – Grand Prix Dreiband, den der Portugiese Jorge Theriaga gewinnt. Stephan Horvath, bereits Junioreneuropameister in der Freien Partie, wird bei seiner letzten Junioren-EM 2. im Cadre 47/2 und gewinnt nur wenige Tage später sensationell den Titel im Cadre 71/2 in der allgemeinen Klasse. Klaus Seifert tritt als Präsident zurück, nach Monaten des Interregnums wird Dkfm. Norbert Winkler neuer Präsident.

1990: „Carambol“ und die privat herausgegebene Fachzeitschrift „billard“ fusionieren. Die Kontinuität bleibt gewahrt. Die Firmen Weingartner und „music promotions“ organisieren den Österreich Grand Prix Dreiband. Im Oktober qualifiziert sich Christoph Pilss für den Weltcup im Dreiband.

1991: Herbert Doleschal wird neuer Verbandspräsident. Im Jubiläumsjahr veranstaltet der BSVÖ, so nun der neue Verbandsname, die Weltmeisterschaft Cadre 71/2 in Mürzzuschlag. Stephan Horvath beschenkt den Verband mit Bronze.

1992: nun gibt es auch offizielle Schiedsrichter für die Meisterwschaften am Kleinbillard. Stephan Horvath gewinnt die Europameisterschaften im Cadre 47/1 und 71/2 und wird überlegen Gesamtsieger der Jahreswertung. Er ist die Nummer 1 der Serienspieler. Das Team WBA (Kahofer, Andre und Kronlachner gewinnt souverän die Junioreneuropameisterschaft für Vereinsmannschaften.
Der Höhepunkt: Stephan Horvath, Franz Stenzel und Christoph Pilss werden Mannschaftsweltmeister im Triathlon in der Grugahalle in Essen. Horvath und Pilss sind Meisterschüler von Stenzel – eine einzigartige Leistung!
Am 19. 10. 1992 gibt die BSO erstmals die Mittelaufteilung zwischen Carambol und Pool bekannt.

1993: Stephan Horvath wird Europameister Cadre 47/2 in der Wiener Stadthalle, und Patrick Andre wird als 2. Österreicher Junioreneuropameister in der Freien Partie.
Bei der Mannschaftsweltmeisterschaft Triathlon in der Gugahalle in Essen belegt unser Team mit Stefan Horvath (Cadre 71/2), Michael Hikl (Einband) und Gerhard Kostistansky (Dreiband) den 2. Rang.

1994: Christoph Pilss gewinnt ein Weltcupturnier im Dreiband und schlägt hintereinander die NR.1 der Welt (Ceulemans), dann die Nr. 2 (Sang Chun Lee) und im Finale die Nr. 3 (Blomdahl).

1995: Hans Prohaska stirbt, Er hatte jahrzehntelang hohe Funktionen inne und war einer der Gründer des Traditionsvereins Landstraßer Billard Freunde (1939).
Bei der Mannschaftsweltmeisterschaft Triathlon in Hennef / D belegt unser Team mit Stefan Horvath (Cadre 71/2), Michael Hikl (Einband) und Gerhard Kostistansky (Dreiband) den 3. Rang.

1996: Mit Gerold Cerovsek (im Billard Artistik) wird erstmals eine Spieler aus der Steiermark Staatsmeister.
Am 4. September stirbt Dkfm. Werner Reisinger.

1997: Andreas Efler und Gerhard Kostistansky holen Silber bei der Weltmeisterschaft Dreiband für Nationalmannschaften. Arnim Kahofer wird Europameister in der Freien Partie und Michael Hikl gewinnt die EM Cadre 71/2 – wieder ein Jahr größter Erfolge.

2001: Die Weltmeisterschaft Pentathlon wird im Wiener Toyotahaus ausgetragen. Im architektonisch beeindruckenden Rahmen siegte der Luxemburger Fonsy Grethen vor dem Deutschen Martin Horn. Österreich hatte 2 Startplätze. Arnim Kahofer wurde 4., Michael Hikl 7.
Präsident Herbert Doleschal scheidet nach 10-jähriger Tätigkeit aus und wird zum Ehrenpräsidenten ernannt. Friedrich Jaklin wird neuer BSVÖ-Präsident.

2002: Ingrid Englbrecht gewinnt den Europameistertitel in der Freien Partie/Damen mit 10,56 GD.
41-jährig verstirbt Christoph Pilss. National hat er 13 Staatsmeistertitel errungen. International konnte er den Dreiband-Weltcup von Oosterhout gewinnen, an dem die gesamte Weltelite teilnahm. Mit seinen Sportfreunden Franz Stenzel und Stephan Horvath wurde er Weltmeister im Triathlon.
Arnim Kahofer steht im Finale der Europameisterschaft Cadre 47/2. Gegner Partick Niessen/Belgien siegt knapp 250:237 in 5 Aufnahmen.

2003: Wie im Vorjahr ging der BSVÖ mit der Staatsmeisterschaft Dreiband an die Öffentlichkeit. Das in Eisenstadt abgehaltene Turnier wurde von den Helfern und Funktionären des BSVÖ und des Burgenländischen Billard Verbandes betreut. Mag. Manfred Dreiszker, der Präsident des Burgenländischen Billard Verbandes hat sich um die Vorbereitung und Abwicklung des Bewerbes besondere Verdienste erworben.
Wolfgang Anreitter, 2-facher Staatsmeister im Dreiband und langjähriges Mitglied der Nationalmannschaft, stirbt nach langer, schwerer Krankheit.
Die Europameisterschaft der Kadetten fand im prachtvollen Ambiente des Schlosses Cobenzl in Wien statt. Der Franzose Pierre Soumagne beendete das Halbfinale und das Finale in einer Aufnahme und erwies sich als würdiger Meister.

2004: Mit einem knappen Sieg von 300: 268 holt sich der Schweizer Xavier Gretillat den EM-Titel im Cadre 4772 vor Arnim Kahofer, der mit 91,46 GD eine Spitzenleistung bot. Wenige Monate später drehte Kahofer den Spieß um und besiegte Gretillat 300:126 in 4 Aufnahmen. Damit kann Kahofer seinen 2. Europameistertitel verbuchen.
Am 23.9. stirbt Österreichs erfolgreichster Billardsportler, der Wiener Johann Scherz. 92 Staatsmeistertitel, 2 Europameistertitel und 1 Weltmeistertitel stehen auf seiner Erfolgsbilanz.
Eisenstadt war im Dezember Schauplatz eines internationalen Turnieres. Die Junioren kämpften um den Titel eines Europameisters in der Freien Partie am Matchbillard. Hollands Erwin van den Heuvel siegte mit 100 GD überlegen. Der Österreicher Thomas Irschik belegte Platz 10.

2005: Arnim Kahofer gewinnt die Classic Masters Trophy, das ist die Gesamtwertung aus den Europameisterschaften der Serienspielarten.
Nach dem Sieg bei der Europameisterschaft der Damen in der Freien Partie 2002 in Wien ist Ingrid Englbrecht erneut erfolgreich. Im holländischen Haaksbergen krönte sie sich zur Doppeleuropameisterin.

2006: Am 22.3. wird mit Franz Stenzel ein Weltmeister zum neuen BSVÖ-Präsidenten gewählt.
Eine Bronzemedaille gab es für Arnim Kahofer bei der EM Cadre 71/2 in Lyon. Mit 39,34 GD war er der GD-Beste des 47 Teilnehmer umfassenden Feldes und unterlag im Halbfinale dem Belgier Patrick Niessen.
Ingrid Englbrecht erzielte mit dem 2. Platz beim Internationalen Dreiband Einladungsturnier fFür Damen einen großen Erfolg. Der Sieg ging an Europas No.1 Terese Klompenhouwer aus Holland.

2007: Der Billard Sportverband Österreich gründet mit dem Poolbillard Verband und dem Snooker Verband die Österreichische Billard Union. Diese Vereinigung dient dem gemeinsamen Auftreten des Billardsports gegenüber den Behörden.

2008: Arnim Kahofer traf im Finale der EM Cadre 47/2 in Athen auf den Franzosen Pierre Soumagne. Nach 4 Aufnahmen stand es 300:300 und in der Verlängerung hatte Soumagne die glücklichere Hand:
1. Soumagne 71,12 GD, 2. Kahofer 88,52 GD, 3. Tilleman 90,00 GD, 4. Mata 92,07 GD.

2009: 31 Jahre nach Johann Scherz schaffte es wieder ein Österreicher eine Medaille bei einer WM Einband zu gewinnen. Arnim Kahofer teilte sich den 3. Platz mit dem großen Frederic Caudron bei der WM in Cervera/E.
Auch der Staatsmeistertitel im Cadre 47/1, der vielleicht anspruchsvollsten Disziplin des Carambolsports, geht an Arnim Kahofer. Keine Überraschung; bemerkenswert nur der Rekord_GD von 46,87.

2010: Daniel Bichler fixiert mit 357,14 GD einen phantastischen Rekord am Kleinbillard in der Freien Partie.
Neben den Teilnehmern an den wenigen Europameisterschaften hat sich eine Gruppe von Sportkollegen gebildet, die regelmäßig an Weltcupturnieren teilnimmt. Das ist für den Österreichischen Billardsport wichtig, da wertvolle Kontakte geknüpft werden.

2011: Im Mannschaftsdreiband kann der BC Elite seinen 7. Sieg in Folge landen. Mit dem Mannschaftsdurchschnitt von rund 1,20 hat der Verein internationales Niveau.
Von 26.9. – 2.10.2011 findet in Wien ein Dreibandweltcup statt. Schauplatz ist, so wie bei vielen internationalen Großsportveranstaltungen, die Wiener Stadthalle. Die Vorbereitungsarbeiten sind planmäßig gediehen. Mit Peter Fröstl wurde ein professioneller Veranstalter eingebunden.

2013: Herbert Thür löst Franz Stenzel als Präsident ab.

Statistik der bisherigen Präsidenten

lfd Nr.Namevonbis
1Fritz Spielmann19311934
2Karl Franz19361944
3Ludwig Petricek19451949
4Otto Deim1949
5Max Seelenmayer19491950
6Josef Heuritsch1951
7Hans Suwald19511959
8Werner Reisinger19591964
9Franz Engl19641966
10Werner Reisinger19661987
11Klaus Seifert19871989
12Norbert Winkler19891991
13Herbert Doleschal19912001
14Friedrich Jaklin20012005
15Heinrich Weingartner2005
16Franz Stenzel20062013
17Herbert Thür2013